Aschau: Das Planungskonzept für die nächsten 15 Jahre steht

9 Oktober 2020

Aschau: Das Planungskonzept für die nächsten 15 Jahre steht

September 2020

Druckfrisch und vom Landratsamt genehmigt übergaben die Landschaftsarchitektin Andrea Kaiser und Prokurist Peter Rubeck von der Planungsgruppe Strasser aus Traunstein/Rosenheim den neuen Flächennutzungsplan mit integriertem Landschaftsplan der Gemeinde Aschau an Bürgermeister Simon Frank und Bauamtsleiter Markus Heinrich (von links – Bildquelle Gemeinde Aschau im Chiemgau).

Die Gemeinde Aschau hat einen neuen Flächennutzungsplan mit integriertem Lanschaftsplan für das gesamte Gemeindegebiet – von der Autobahn bis zur Grenze nach Tirol. Die Architekten Peter Rubeck und Andrea Kaiser übergaben den Plan an Bürgermeister Simon Frank und Bauamtsleiter Markus Heinrich.

„Wir bekommen heute mit dem neuen Flächennutzungsplan das Produkt einer Riesenarbeit, die bereits von meinen Vorgängern angestoßen und in die Wege geleitet wurde“, bedankte sich Bürgermeister Simon Frank bei den Mitarbeitern der Planungsgruppe Strasser aus Traunstein/Rosenheim. Druckfrisch und vom Landratsamt Rosenheim genehmigt übergaben die beiden Landschaftsarchitekten Peter Rubeck und Andrea Kaiser den brandneuen Flächennutzungsplan mit integriertem Landschaftsplan der Gemeinde Aschau an Bürgermeister Frank und Bauamtsleiter Markus Heinrich.

Planungsinstrument mit viel Weitsicht

Das zukunftsorientierte Entwicklungs- und Zielkonzept gilt für das gesamte Gemeindegebiet – von der Autobahn im Norden bis zur Grenze nach Tirol im Süden. Der Flächennutzungsplan soll der Chiemgau-Gemeinde in den kommenden zehn bis 15 Jahren als Planungsinstrument für die Bauleitplanung einer geordneten städtebaulichen Entwicklung dienen.

Die Architekten Rubeck und Kaiser erläuterten den Gemeindevertretern das Wesen dieses Instruments: Nach den Vorgaben des bayerischen Baugesetzbuches soll eine – dem Wohle der Allgemeinheit entsprechende – sozialgerechte Bodenordnung gewährleistet werden, die dazu beitragen soll, eine menschenwürdige Umwelt zu sichern.

Zielsetzung für Zukunft der Gemeinde formuliert

Im Sinne einer transparenten und zeitgemäßen Gestaltung habe das Planungsbüro in interdisziplinärer Zusammenarbeit die gemeindlichen Ziele für die künftige Orts- und Landschaftsentwicklung formuliert. In mehreren Klausuren des Gemeinderats und mit intensiver Beteiligung der Bürger entstanden unter Beachtung der städtebaulichen Gegebenheiten und Besonderheiten des Natur- und Landschaftsschutzes die Leitbilder und Zielsätze für die Zukunft der Gemeinde. Bei der Auseinandersetzung mit den Rahmenbedingungen vor Ort habe man die städtebaulichen, sozialen, wirtschaftlichen und naturräumlichen Voraussetzungen betrachtet.

Kulturlandschaft im Priental soll unverfälscht bleiben

Unter Berücksichtigung der vorhergesagten Bevölkerungsentwicklung und der vorhandenen Entwicklungspotenziale sei so ein möglichst nachhaltiges und naturverträgliches orts- und landschaftsplanerisches Gesamtkonzept entwickelt worden.

Kaiser und Rubeck erläuterten, dass das Planungsbüro bei seinen Ausarbeitungen viele Einschränkungen zu beachten und einzuarbeiten hatte. Denn das als Kulturlandschaft eingestufte Priental soll als alpine Tallandschaft mit ihrem charakteristischen Offenlandanteil und ihrem bedeutenden historischen Baubestand unverfälscht und in vollem Umfang erhalten bleiben. Die historischen Gebäude, wie Kirchen oder das Schloss Hohenaschau, sollen in ihrer Wirkung nicht durch Neubauten beeinträchtigt und wichtige Sichtachsen zu den Bauwerken freigehalten werden.

Weitere Wohngebiete im Ortsteil Schafelbach denkbar

Um einer „möglichen Zersiedelung“ entgegenzuwirken, konzentriere sich laut den Planern der Planungsgruppe Strasser die weitere gemeindliche Siedlungsentwicklung im Wesentlichen auf den Hauptort Aschau. Weitere Wohngebiete sind im Ortsteil Schafelbach denkbar. Zur Schaffung von gewerblichen Entwicklungsflächen sehe der Flächennutzungsplan eine Ergänzung des bestehenden Gewerbegebiets in Außerkoy vor.

Tourismus soll gefördert werden

Die Eignung des Gemeindegebiets für die Naherholung und den Fremdenverkehr soll grundsätzlich weiter gefördert werden. Im Alpenraum sei die Grenze der Belastbarkeit jedoch in weiten Teilen durch Bergerschließung, Skipisten, Seilbahnen und Skilifte jedoch erreicht. Um Aschau als eine der bedeutendsten Tourismusgemeinden der Region weiter zu stärken, seien im Bereich Hohenaschau und an der Schützenstraße Sonderbauflächen „Tourismus“ als mögliche Hotelstandorte in den Plan aufgenommen worden. Für eine alternative und derzeit immer weiter verbreitete Form des Kurzzeit-Tourismus sehe der Flächennutzungsplan laut Kaiser und Rubeck in der Nähe des Campingplatzes Innerkoy einen möglichen Standort für einen Wohnmobilpark vor.

Einsicht im Rathaus möglich

Der Flächennutzungsplan mit integriertem Landschaftsplan ist in Papierform beim Bauamt der Gemeinde Aschau zu den ortsüblichen Öffnungszeiten einsehbar. Zusätzlich stellt ihn die Gemeinde in digitaler Form auch auf ihrer Homepage der Öffentlichkeit vor.