Erweiterung des Kindergarten „Zellerpark“ in Übersee

Bauherr: Gemeinde Übersee
Tätigkeit: Hochbau, Archiktektur, Freianlagen
Ort / Region: Übersee / LK Traunstein
BGF: 1341 m²
Nutzfläche NF: 1006 m²
Lph HOAI:

1-9

Planungsbeginn: 2022
Fertigstellung: 2025

Die Gemeinde Übersee beabsichtigt im Ortsteil Feldwies auf dem Grundstück Fl. Nr. 1180/1 den bestehenden 1-geschossigen 2-gruppigen Kindergarten mit 2-gruppiger Kinderkrippe „Zellerpark“ um 2 weitere Kindergartengruppen zu erweitern. Hierzu wird ein bestehendes Bauteil, welches die 2 Kindergartengruppen beherbergt abgebrochen und durch eine 2-geschossige 4-gruppige Kindergartenerweiterung ersetzt. Bei der Planung war der städtebauliche Erhalt des Zellerparks und sein Bezug zum Kindergarten bei allen Varianten von grundlegender Bedeutung.
Unter Abwägung aller funktionalen, gestalterischen und wirtschaftlichen Möglichkeiten erschien im Rahmen einer vorgeschalteten städtebaulichen Studie die Variante mit Teilabbruch und Erweiterung des Kindergartens im nördlichen Grundstücksbereich als querliegender 2-geschossiger Riegel (OstWest-Ausrichtung) für die 4 Kindergartengruppen als die gewinnbringendste Lösung. Die Platzierung des Erweiterungsbaues vergrößert die aktuell schon zu gering bemessene Gartenfläche und bietet eine Orientierung der Gruppenräume nach Süden mit direktem Gartenzugang. Der Kindergarten kann nun über den Zellerpark von Norden erschlossen werden und bietet so eine klare Trennung zum Betrieb Kinderkrippe, die weiterhin über die Westseite zugänglich ist. Es entsteht somit zudem eine Entzerrung der Zugangsbereiche. Die derzeit kaum genutzte Fläche des Zellerparks im Süd-Osten kann ebenfalls der Gartenfläche des Kindergartens zugeordnet werden.
Der Erweiterungsbau wird durch einen Windfang von Norden erschlossen, an den direkt östlich der Essensraum angebunden ist, gegenüber dienen die geschossweise anschließend an den Windfang angeordneten Garderoben als Schleuse zu den weiteren Kindergartenräumlichkeiten. Weiters ist an dieser zentralen Stelle im EG der Elternwartebereich und die Haupttreppe sowie der Aufzug für die barrierefreie Erschließung des OGs geplant. Je Geschoss werden 2 Gruppen- und Gruppennebenräume auf der Südseite geplant. Jeweils 2 Gruppen teilen sich zudem einen Sanitärraum gegenüber den Gruppenräumen.
Zudem finden im EG das Leitungsbüro und der Mehrzweckraum Platz.
Im OG sind zu den Gruppenräumen noch Technikräume und der Mitarbeiterraum vorgesehen. Um die innere Gestaltung des Gebäudes möglichst offen und ohne Brandschutzanforderungen ausführen zu können und die
Sicherstellung des 2. baulichen Rettungsweges zu gewährleisten wird südseitig ein Fluchtbalkon vor die Gruppenräume angeordnet. So kann aus dem Obergeschoss nach Aussen in 2 Richtungen geflüchtet werden. Ein weiterer Vorteil des tief auskragenden Balkons und dem tiefen südseitigen Vordach darüber ist der so gegebene Sonnen- und Regenschutz für die Aufenthaltsräume der Kinder und die entstehende Überdachung der Terrassenfläche im EG.
Vor den Balkon vorgehängt wird ein hölzerner luftiger Mantel, der eine Zwischenzone zum Innenraum bildet.